interdisciplinary project-weblog by 431art

Thema dieses experimentellen zwischen Wissenschaft und Kunst angesiedelten Projektes mit Wasser, Klang und Pflanzen sind die formbildenden Kräfte des Flüchtigen.

2008 untersuchte die Künstlergruppe 431art in einem wissenschaftlichen Versuch die Auswirkung von Klang/Schwingung auf das Wachstum von Bohnenkeimlingen. Der Japanische Forscher Masaru Emoto hatte untersucht, ob sich Wasser verändert, wenn es mit Musik oder Geräuschen beschallt wird. In eindrucksvollen Fotos – den Wasserkristallbildern – hatte er veranschaulicht, wie sich z.B. unterschiedliche Musik Wasser verändert. KLang wird also im Wasser gespeichert, wenn das Wasser diesem Klang mindestens 1 Stunde lang ausgesetzt ist, so seine These. 431art wollte wissen, ob Klang/Musik derart im Wasser gespeichert wird, das es sich auf das Wachstum von Pflanzen auswirkt. 431art goß jeweils 108 Bohnensamen in einen Töpfen mit insgesamt vier unterschiedlichen Wassers. Jeweils das gleiche Quellwasser wurde einmal mit klassischer Musik, einmal mit Hiphop beschallt. Die dritte Beschallung war eine Mkischung aus beiden konträren Rhythmen, das vierte Wasser war ein unbeschalltes Referenzwasser. Im doppelten Blindversuch wurde im Sommer 2008 im Frankfurter Palmengarten über mehrere Wochen der Keimungszeitpunkt, das Höhenwachstum und die Anzahl der gekeimten Pflanzen untersucht und anschließend von Prof. Dr. Stephan Bongard der Universität Frankfurt mit folgendem Ergebnis statistisch ausgewertet:
Die Anzahl der Keimungen von mit „Klassikwasser“ und unbeschalltem Referenzwasser begossenen Bohnensamen liegen in etwa gleic. Sobald jedoch das Gießwasser mit Hiphop beschallt wird (auch bei der Beschallung Klassik und Hiphop gemischt) keimen deutlich weniger Pflanzen. Das bedeutet: eine Beschallung des Giesswassers mit Hiphop wirkt sich negativ auf das Keimungsverhalten aus.

Die künstlerischen Exponate zu diesem Projekt finden Sie unter (431art) dokumentiert. Das „Schwingungsherbarium“ konserviert die Versuchspflanzen Pflanzen und lässt sie als seltene Exemplare betrachtbar werden. In der Installation „Temporary sculptures“ werden Versuchspflanzen zur durch Schwingung geformten temporären Skulptur. Die Video-Installation „Binary moves“ zeigt das Modell eines Wassertropfens in endlosem Kreislauf des Falls und seiner strukturellen Auflösung. Diese und weitere Arbeiten waren in der Ausstellung Ripenings:
dreiminütiger Kurzfilm über die Ausstellung in Wiesbaden zu sehen.